Seychellen: Zwischen Traumstränden, Riesenschildkröten und kleinen Pannen

Ein unvergessliches Inselabenteuer

Reisen ist ja bekanntlich die schönste Art, sich freiwillig ins Chaos zu stürzen – aber da wir das Leben gerne entspannt angehen, haben wir direkt clever gedacht und uns schon einen Tag vor Abflug in den Zug nach Frankfurt gesetzt, um uns nicht ungewollt mit der Deutschen Bahn in ein Nervenkitzel-Abenteuer zu stürzen. Man weiß ja schließlich nie, ob die Bahn ausnahmsweise pünktlich ist oder ob sie sich an ihre bewährte Unpünktlichkeit hält, wenn sie überhaupt fährt. Also lieber eine Nacht am Flughafenhotel einplanen und den Urlaubsmodus langsam hochfahren.

Gesagt, getan und da diese Reise als Familienprojekt gestartet wurde, waren meine Eltern im März dann mit von der Partie. Und wie es sich für ein echtes Abenteuer gehört, ließ das erste kleine Drama nicht lange auf sich warten: Beim Abendessen im Restaurant verabschiedete sich eine Krone aus dem Zahn meines Vaters. Perfektes Timing! Da wir in dem Moment jedoch nichts tun konnten (außer entsetzt gucken), wurde „Zahnarzt auf den Seychellen“ gleich mal als To-do-Punkt Nummer 1 in unsere Urlaubsplanung aufgenommen.👍🏻

Langstreckenflug mit Migräne – Ein Träumchen!

Flugangst trifft Kopfschmerzen: Meine besondere Reise-Challenge

Am nächsten Tag ging es dann endlich los – mit Qatar Airways Richtung Traumziel mit kurzem Zwischenstopp in Doha. Leider konnte ich den Flughafen dort jedoch nicht wirklich genießen, da mein Kopf beschlossen hatte, mich mit einem Migräneschub lahmzulegen. Fliegen mit Flugangst und Migräne? Ein Traum-Duo! Aber hey, ich sage mir immer: Wer auf Reisen seine Komfortzone verlassen will, kann das auch stilvoll mit Übelkeit und Kopfschmerzen tun. 😆

Willkommen auf den Seychellen: Ankunft auf Mahé und Weiterreise nach Praslin

Mit der Fähre oder der Propellermaschine? Die Qual der Wahl.

Auf Mahé angekommen, trennten sich unsere Wege kurzzeitig: Meine Eltern nahmen die Fähre nach Praslin, während wir uns für die unerschütterliche Eleganz einer Air-Seychelles-Inselhüpfer-Maschine entschieden. Warum? Nun ja, meine Liebe zu unruhiger See ist ungefähr so groß wie meine Begeisterung für Horrorfilme – nicht existent. Sprich, meine Angst vor hohem Wellengang ist noch größer als die vor starken Turbulenzen… (Und ja, ich gehe trotzdem auf Kreuzfahrten – Widersprüche machen das Leben eben spannend! 😁) Also lieber einmal kurz den Atem anhalten, in die Propellermaschine steigen und das atemberaubende Panorama von oben genießen. Denn wenn schon Adrenalin, dann wenigstens mit Aussicht von oben! 

Der Flughafen auf Praslin war dann genau so, wie man sich einen kleinen tropischen Flughafen vorstellt: winzig, charmant und einfach nur süß. Zwei Schritte aus dem Terminal, und schon steht man an der Straße mit dem Indischen Ozean direkt vor der Nase. Einfach herrlich! Wenn alle Flughäfen so wären, würde ich meine Flugangst vielleicht noch mal überdenken … vielleicht. 🤔

Deluxe ist Ansichtssache – oder: “Der Duschvorhang meines Vertrauens”

Warum der erste Eindruck nicht immer zähltund wie sich doch noch alles zum Guten wendete.

Von dort aus ging es weiter mit dem Taxi in unser Resort nach Anse Volbert Village. Und während ich mich schon auf ein schönes, entspanntes Ankommen freute, gab es leider die nächste kleine Katastrophe – diesmal in Form unseres „Deluxezimmers“. Deluxe? Nun ja … Gross ja, aber so dunkel und die Armaturen im Bad hatten eine dekorative Rostpatina (könnte man fast als Vintage-Look verkaufen), und dann war da noch der Duschvorhang. Dieses Exemplar war so unansehnlich, dass ich es instinktiv auf Abstand hielt.

Nun bin ich wirklich kein Hotel-Snob. Möbel mit Gebrauchsspuren? Kein Problem. Charme des Alters? Gerne. Aber wenn ein Zimmer so gar keinen Charme auf mich ausstrahlt und ich beim Duschen lieber auf einen Ganzkörper-Regenponcho zurückgreifen würde, dann ist meine Entspannungskurve schneller im Keller als meine Laune nach einer schlaflosen Nacht. Und was ich in diesem Urlaub gelernt habe: Dunkle Möbel in einem ohnehin dunklen Zimmer? Das ist für mich ungefähr so gemütlich wie eine Höhle – nur ohne Fledermäuse für Gesellschaft.

Mein Mann – mein tapferer Ritter in Flip-Flops – setzte all seinen Charme ein, um an der Rezeption einen Zimmerwechsel auszuhandeln. Ich hingegen? Ich war einfach nur fertig. Die lange Reise, die Migräne, die Erschöpfung – alles ergoss sich in einem kleinen emotionalen Meltdown, während ich mir verzweifelt wünschte, mich einfach irgendwo anders hinzuteleportieren.

Leider war an diesem Tag kein anderes Zimmer mehr frei, also blieb uns nichts anderes übrig, als diese eine Nacht durchzuhalten. Zur Ehrenrettung des Hotels: Wir hatten einfach Pech. Unser Zimmer war eines der wenigen, die kurz vor der Renovierung standen – nur eben noch nicht dran waren.

Doch am nächsten Morgen kam die Erlösung! Ein Zimmerwechsel – und diesmal wirklich Deluxe! Ein helles, freundliches Zimmer mit viel Tageslicht und vor allem: eine Dusche, die mich nicht zum Weinen brachte. Der Urlaub war gerettet! Und nachdem ich endlich ausgeschlafen war, konnte ich mich darauf konzentrieren, warum wir eigentlich hier waren: Sonne, Strand und das Paradies genießen! 🏝️

Auf Zahnarzt-Tour in den Tropen: Ein Insel-Roadtrip der besonderen Art

Wie wir auf Praslin zwischen Zahnarztstuhl, Rochen, Traumstränden und dem Vallée de Mai pendelten.

Ach ja, und dann war da ja noch die Sache mit der Zahnkrone … Unsere Reiseleitung hatte es tatsächlich geschafft, einen Zahnarzttermin für meinen Vater zu ergattern. Der einzige Haken? Die Praxis war nur ein oder zwei Mal pro Woche besetzt, weil der Zahnarzt hauptsächlich auf Mahé praktizierte. Also hieß es erst mal abwarten. Mietauto reserviert – Check. Gute Laune wiedergefunden – Check. Und jetzt? Erst mal mit den Füßen in den Sand und ab an den Strand!

Die nächste Zeit genossen wir in fast voller Urlaubsentspannung – Strand, Pool, Spaziergänge und gemütliche Mahlzeiten im offenen Restaurant direkt am Strand mit Blick auf die Palmen, das Meer und mit tropischer Wärme auf der Haut. Herrlich. Doch während wir uns fast gänzlich in den Urlaubsmodus fallen ließen, blieb für meinen Papa der Zahnarzt Termin ziemlich präsent im Kopf und er konnte sich noch nicht wirklich entspannen. Und dann war es endlich soweit: Der große Tag war gekommen! 

Morgens wurde unser Mietwagen direkt ans Hotel geliefert, und dann ging es los – ab ins Linksverkehr-Abenteuer auf den teilweise… nun ja, sagen wir mal „interessanten“ Straßen von Praslin. Wer Serpentinen mag, wird die Straßen hier lieben! Unser Ziel: die andere Seite der Insel, genauer gesagt eine Zahnarztpraxis in der Nähe von Grande Anse.

In der Praxis in Grande Anse lief die Verständigung auf Englisch dann ziemlich gut, bis mein Vater im Behandlungszimmer lag und ohne mich mit Händen und Füßen improvisierte. Ich durfte erst wieder dazukommen, als die Mission „Krone retten“ erfolgreich abgeschlossen war und es um die Rechnung ging. (Dazu sei nur verraten, dass es definitiv hätte schlimmer ausfallen können. 😉)

Und so wurde er – mit wieder festsitzender Krone und deutlich besserer Laune – offiziell vom Zahnarzt in den restlichen Urlaub entlassen.!

Da wir nun schon mal unterwegs waren, nutzten wir die Gelegenheit für eine kleine Inseltour. Zuerst machten wir einen Stopp am Grande Anse und beobachteten Rochen, die elegant durchs Wasser glitten. Danach fuhren wir weiter bis Anse Kerlan und schlängelte uns von da zurück bis Anse Takamaka, wo wir die traumhafte Aussicht genossen und etliche Fotos machten.

Aber damit nicht genug: Wir wollten uns auch das berühmte Vallée de Mai nicht entgehen lassen – ein dichter, fast schon mystischer Palmenwald, der aussieht, als wäre er direkt aus einem Dinosaurierfilm entsprungen. Die Luft war tropisch schwül, die Wanderung durchaus schweißtreibend, aber die Natur? Einfach atemberaubend! Zwischen riesigen Coco-de-Mer-Palmen spazieren zu gehen und das Gefühl zu haben, mitten in einer anderen Welt zu sein – absolut beeindruckend. 🌴

La Digue - Die Seychellen von ihrer schönsten Seite

Hier regiert das Fahrrad – naja zumindest fast.

In den nächsten Tagen ging es dann mit der Fähre nach La Digue, wo wir uns für drei Tage zwei Inselbungalows gemietet haben. Und ja, ich konnte es nicht mehr vermeiden, die Fähre zu nehmen – aber Glück gehabt, die Überfahrt war total ruhig und überraschend schön. Manchmal hat das Schicksal einfach ein gutes Timing!

Auf La Digue angekommen, haben wir uns direkt für den gesamten Aufenthalt Fahrräder gemietet. Leider ist die Insel nicht mehr autofrei, wie noch vor ein paar Jahren, was bedeutet, dass man beim Fahren ein wenig mehr aufpassen muss. Unsere Unterkunft war aber wirklich top und völlig ausreichend, vor allem dank des jungen Mannes, der uns mit so viel Herz betreut hat. Er kümmerte sich um alles und zauberte uns an beiden Morgen ein fantastisches, fruchtiges Frühstück.

Die Lage der Unterkunft war für uns ebenfalls grossartig, nur einen Katzensprung entfernt vom Bikini Bottom am Anse Severe, wo wir nach dem Einchecken auch sofort hin sind. Und da hatte ich direkt meine erste Begegnung am Strand mit einer der typischen Riesenschildkröten. Ein wahres Träumchen! 😍

Schnorcheln am Anse Source d’Argent – Die Postkartenkulisse in Echt

Ein Highlight für alle, die die Natur der Seychellen hautnah erleben wollen.

Am nächsten Tag haben wir uns dann das Postkartenmotiv schlechthin zum Schnorcheln ausgesucht: den Anse Source d'Argent. Und was soll ich sagen? Ich konnte es mir natürlich nicht verkneifen, etliche Fotos von den markanten Felsen zu machen und beim Schnorcheln die bunten Fische zu knipsen.

Die Seychellen werden echt nicht ohne Grund immer wieder als absolutes Paradies bezeichnet!

Zum Abschluss ging es dann am letzten Abend noch zu einem ganz besonderen Abendessen, das wir als Dankeschön für all die Hilfe beim Umbau unserer Wohnung für meine Eltern und uns über Tourbookers gebucht hatten. Es war der perfekte Abschluss, um den Aufenthalt auf LaDigue gebührend ausklingen zu lassen – aber seht selbst… (Daher stammt übrigens auch das Motiv für das Cover meines Reisetagebuchs - Edition Fernreise 😉)

Zurück auf Praslin: Traumstrände und frischer Fisch

Anse Lazio, Ma’s Takeaway & das fangfrische Essen auf den Seychellen.

Wieder zurück auf Praslin, haben wir noch einmal einen Ausflug zum Anse Lazio gemacht – ein Stück Paradies, das ebenfalls jedem Postkartenmotiv gerecht wird. Bei einer frischen Kokosnuss genossen wir den strahlend weißen Sand und das türkisfarbene Wasser, das in der Sonne glitzerte. Morgens und am späten Nachmittag war es herrlich ruhig, doch dazwischen wurde der Strand von Busladungen an Touristen, vermutlich von Kreuzfahrtschiffen, bevölkert. Kaum waren sie weg, kehrte wieder die perfekte Ruhe ein. Ich hätte hier noch Wochen verbringen können – einfach im Wasser treiben, dem sanften Rauschen der Wellen lauschen und die atemberaubende Natur um mich herum aufsaugen. Einzig die teils etwas stärkere Strömung mahnte beim Einstieg ins Wasser zur Vorsicht.

Die restlichen Tage verbrachten wir entspannt an unserem Resort-Strand und gönnten uns fast täglich das köstliche, kreolisch angehauchte Essen von Ma’s kleinem Takeaway. Es war einfach perfekt: frisch, authentisch und mit täglich wechselndem Angebot – je nach Fang und Ernte. Oft konnte man direkt zusehen, wie die Fischer vom Meer kamen, einen kurzen Halt bei Ma einlegten und kurz darauf ein neues Fischgericht auf die handgeschriebene Kreidetafel gesetzt wurde.

Und so kann ich am Ende zu den Seychellen sagen, dass trotz der kleineren Dramen – die nun mal das echte Leben und nicht nur eine Instagram Post widerspiegeln – dieser Urlaub einfach traumhaft war. Die Natur auf den Seychellen ist so beeindruckend, dass ich mich auch jetzt immer wieder dorthin zurück wünsche. ✨

Reise-Ende mit Hindernissen: Unser unfreiwilliger Abenteuer-Abschluss

Wenn die Rückreise aus dem Paradies zur Nervenprobe wird.

Wieder zu Hause angekommen, hätte ich mir wirklich einen sanfteren Übergang vom Paradies in den Alltag gewünscht. Aber nein, stattdessen ging’s erst mal stilecht chaotisch weiter – ganz nach dem Motto: „Wie du kommst gegangen, so wirst du empfangen.“

Der Plan war simpel: Von Frankfurt mit dem Zug entspannt nach Hause. Die Realität? Nach einer halben Stunde Fahrt blieben wir erst mal eine gefühlte Ewigkeit in einem Tunnel stecken – technische Probleme. Ein absoluter Albtraum für meine ohnehin schon nervöse innere Alarmanlage.

Als es dann endlich weiterging, kam der nächste Stolperstein: Der Zug war jetzt so verspätet, dass er umdrehen musste und wir bereits außerplanmäßig in Düsseldorf rausgeschmissen wurden. Ab da mussten wir selber sehen, wie wir nach Hause kommen und  natürlich blieb uns kaum Zeit, den Ersatzzug zu erwischen. Also mussten wir rennen – samt Koffer und Urlaubsstarre in den Beinen. Und dann passierte es: Mama blieb auf der Treppe hängen und fiel. Zum Glück nichts passiert, aber in dem Moment dachte ich nur: „Na klar, das musste ja noch kommen.“ 🫣

Dankbar für eine unvergessliche Seychellen-Reise

Warum dieser Urlaub trotz der kleinen Stolpersteine ein Geschenk war – und es sicher nicht der letzte bleibt.

Und trotz dieses, auf eine verschrobene Weise irgendwie passenden Endes der Reise, bleibt vor allem eins: eine tiefe Dankbarkeit!

Denn auch wenn wir es manchmal für den Moment vergessen, so wissen wir doch sehr genau, dass es alles andere als selbstverständlich ist, solche Orte sehen und erleben zu dürfen. Und genau das nehme ich nach eigentlich allen Reisen am Ende mit nach Hause: die Erinnerung daran, wie wertvoll diese Erlebnisse sind, wie sehr sie den Geist weiten und das Herz füllen und wie dankbar wir trotz aller kleinen Stolpersteine dafür sein können, dass wir das alles erleben dürfen und dafür, dass es da draußen noch so viel Schönes gibt und ich weiß: Es war sicher nicht das letzte Mal.🧳


ÜBER DIE AUTORIN

Autor

Felizia Elbe

Die Visionärin hinter den Kreuzfahrt Logbüchern

Felizia Elbe ist leidenschaftliche Kreuzfahrerin und die kreative Kraft hinter den liebevoll gestalteten Kreuzfahrt Logbüchern. Inspiriert von ihrer eigenen Begeisterung für unvergessliche Reisen, hat sie ein Produkt geschaffen, das praktische Funktionalität mit emotionalem Wert verbindet.

Ihr Ziel ist es, Menschen dabei zu helfen, ihre schönsten Momente festzuhalten und für immer lebendig zu bewahren. Jedes Logbuch ist mit Liebe zum Detail gestaltet – für persönliche Geschichten, die bleiben.

„Erinnerungen sind die wahren Schätze des Lebens. Mit meinen Logbüchern möchte ich Dir helfen, sie für immer zu bewahren.“

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